Weltweit lernen

11. Jun 2019 | mitarbeiter iwis

Ein Artikel von Sabine Hölper aus dem IHK Magazin für München und Oberbayern (06/2019)

iwis motorsysteme wurde gerade für seine besonders gute Ausbildung ausgezeichnet. Das Familienunternehmen bietet seinen Lehrlingen umfangreiche Unterstützung an – vom sozialen Dienst bis zur Prüfungsvorbereitung.

Fast zwei Jahrzehnte ist es her, dass man bei der iwis motorsysteme GmbH & Co. KG etwas sehr Wichtiges erkannte: Firmen müssen „mehr für die Jugendlichen tun“, wie der Ausbildungsleiter Andreas Eppeneder sagt. Also stellte der Hersteller von Kettenantriebsystemen das Recruiting um und steigerte nochmals die Qualität der Ausbildung. Jetzt sind sie, so Eppeneder, „einen halben Schritt voraus.“

Fachkräfte gewinnen

In die Ausbildung zu investieren zahlt sich für Unternehmen immer aus. Sie gewinnen auf diese Weise die Fachkräfte, die sie dringend benötigen. Auch bei iwis werden die gut 30 Azubis, die das Unternehmen jedes Jahr in verschiedenen gewerblich-technischen sowie kaufmännischen Berufen einstellt, für den eigenen Bedarf ausgebildet. In der Regel funktioniert das auch. Natürlich beginnt der eine oder die andere anschließend ein Studium oder verlässt das Unternehmen aus anderen Gründen. Doch das sind Ausnahmen.

Gute Leute zu finden und diesen eine hochwertige Ausbildung zukommen zu lassen, liegt daher im Interesse des Familienunternehmens. Aus diesem Grund kooperiert iwis mit rund 15 Real- und Mittelschulen in München sowie in Landsberg am Lech in vielfältiger Weise: iwis-Mitarbeiter veranstalten nicht nur Bewerbertrainings mit den Schülern. Sie bilden ebenso die Lehrer weiter. „Wir zeigen ihnen, wie ein technischer Betrieb in der Praxis funktioniert“, sagt Eppeneder.

Vor allem aber laden sie die Schüler ins Unternehmen ein. Sie chartern Busse, bringen die jungen Leute an die Maschinen, lassen sie Lötübungen machen und Werkstücke fertigen. Laut Eppeneder zahlen sich diese Besuche, die den jungen Leuten einen Einblick in die Praxis ermöglichen, aus: Zwar sei die Zahl der Bewerbungen in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen. „Die Qualität ist aber besser geworden“, sagt der 44-Jährige.

Motivierte, leistungsstarke Schüler sind eine gute Basis. Doch damit aus ihnen engagierte Azubis und später hochqualifizierte Facharbeiter werden, bedarf es einer modernen Ausbildung, die die jungen Leute in den Mittelpunkt stellt. Genau das meint Eppeneder, wenn er sagt, man sei „einen halben Schritt voraus“: Bei iwis wird den Azubis Wissen nicht im Frontalunterricht eingetrichtert. „Bei uns lernen die jungen Leute als Erstes, wie man richtig lernt“.

Die (gewerblich-technischen) Azubis erhalten in den ersten sechs Monaten eine Ausbildung, die unterschiedliche Bereiche zu einem Ganzen verbindet. Der Vorteil: „Die jungen Leute lernen, sich selbst die benötigten Informationen, zum Beispiel darüber, wie man ein Werkstück aufbereiten kann, zu beschaffen“, sagt Eppeneder. „Sie lernen, selbstständig zu arbeiten, sich selbst zu bewerten und sich gegebenenfalls zu korrigieren“. Die Ausbilder seien nur unterstützend tätig.

Nach dem ersten halben Jahr geht es in Modulen weiter: Die Azubis werden in allen vier bayerischen Standorten, also in München, Landsberg, Kaufbeuren und Füssen (Rieden), eingesetzt. Je nach Länge des Moduls dauert der Aufenthalt zwischen drei Wochen und zwei Monaten.

Vielseitige Einsatzorte

Weil die Azubis oft noch nicht volljährig sind und die Distanzen zum Teil recht weit sind, bringt ein Shuttledienst die Azubis morgens hin und abends wieder nach Hause. Und selbstverständlich wird die Fahrtzeit als Arbeitszeit gerechnet. „Ein großer Vorteil des Einsatzes an allen Standorten ist, dass die Azubis in Kontakt mit vielen Kollegen und Abteilungen kommen – und so auch bereits ihren möglichen späteren Arbeitsort kennenlernen“, sagt der Ausbildungsleiter.

Den meisten Azubis gefällt die Abwechslung. Noch besser kommen aber die Auslandsaufenthalte an: Die jungen Leute haben, sobald sie volljährig sind, die Möglichkeit, drei Monate lang am Standort in den USA und einen Monat lang in China zu arbeiten.

Auch diese Einsätze sind bestens organisiert. In den USA werden die Azubis zum Beispiel vom Flughafen abgeholt. Sie erhalten für die Dauer des Aufenthalts ein Fahrzeug, außerdem eine Wohnung auf einem Campus. „Sie bekommen Tipps für Ausflüge, etwa in Whisky-Brauereien oder ins Corvette-Museum“, sagt der Ausbildungsleiter.

Unterstützung gehört zur gesamten Ausbildung – und zwar in allen Facetten. Zum Beispiel simuliert das Unternehmen zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Teil eins vorab im Betrieb. So erhalten die Azubis eine Einschätzung ihres Wissensstands – und können eventuell dort nachjustieren, wo sie noch Lücken haben.

Azubis können mit Hilfe rechnen – bei allen aufkommenden Problemen, auch solchen privater Natur. Hierfür gibt es einen sozialen Dienst im Betrieb. Eppeneder freut sich, dass er nicht allzu oft gebraucht wird. „Es gab aber Fälle“, sagt er, „in denen konnten wir schnell und effizient Hilfe leisten“.

Natürlich werden die jungen Leute auch im täglichen Ausbildungsalltag unterstützt. Die Ausbilder, eigentlich Lernbegleiter, sind immer ansprechbar. „Sie sehen schnell, wo noch Schwierigkeiten liegen – und geben dann Nachhilfe“, sagt Eppeneder. Fachbetreuer wiederum sind auf den sogenannten Lerninseln stets ansprechbar. Auf diesen Inseln stellen jeweils vier Azubis mit einem Betreuer Produktionsmaschinen für das eigene Unternehmen her.

Belohnung für die beste Leistung Der oberbayerische Technologieführer gewährt überdies materielle und finanzielle Unterstützung, die über das übliche Maß hinausgeht: Die Azubis essen in einer Kantine auf Restaurantniveau, können an einem Fahrertraining und einem Workshop teilnehmen, in dem sie lernen, wie sie ihre Lebensziele erreichen können. Sie erhalten einen Fahrtkostenzuschuss und Betriebskleidung sowie Büchergeld.

Eine besondere Belohnung geht an den Azubi mit der besten Leistung bei der ersten Abschlussprüfung: iwis finanziert ihm oder ihr den Autoführerschein.

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